50 starke Minuten reichen nicht

Beim Heimspiel gegen Rheinsüd mussten wir eine 0:5 Niederlage hinnehmen.

Für dieses Spiel gab ich eine deutlich defensivere Taktik aus. Wir wollten Rheinsüd mehr Spielanteile überlassen, um dann gezielt Konter zu erzwingen, welche auch nur von den Offensivspielerinnen ausgespielt werden sollten.
Defensiv ging unsere Taktik in der ersten Hälfte weitestgehend auf und wir konnten das Spiel von Rheinsüd trotz des frühen Gegentreffers (8. Minute) ausgeglichen gestalten. Unsere vereinzelten Konter führten aber nicht zu den gewünschten Torchancen, weil sie oft zu hektisch gespielt wurden. Nach einer nervösen Anfangsphase fanden wir besser in die Partie und konnten sogar mitspielen. Unsere Torhüterin hielt uns dank guter Paraden im Spiel. Die hoch gespielten Ecken brachten uns stets in Schwierigkeiten, blieben aber vorerst ohne Erfolg für Rheinsüd.
Mit einem achtbaren 0:1 ging es in die Halbzeit. Wir stimmten uns auf eine kämpferische zweite Hälfte ein und wollten es unserem Gegner weiter schwer machen.
Leider mussten wir direkt in der 37. Minute das vorentscheidende 0:2 durch eine Ecke hinnehmen. Unsere Spielerinnen drehten sich weg, wogegen die Gegnerin den Kopf hinhielt, um unbedrängt einzuköpfen. Dennoch bemühten wir uns weiter selber zu Chancen zu kommen. Das gestaltete sich allerdings schwierig, weil uns im Aufbauspiel die Präzision und in den offensiven Zweikämpfen die nötige Durchschlagskraft fehlte. In der 42. Minuten entschloss ich mich die Formation umzustellen und wechselte eine zusätzliche Stürmerin für eine Mittelfeldspielerin ein, um in den verbleibenden Minuten vielleicht noch etwas erzwingen zu können. Wir konnten dadurch zwar besser nach vorne spielen, gerieten aber verstärkt durch schnell gespielte Konter in Bedrängnis. In der 54. Minute konnte unsere ansonsten stark haltende Torhüterin einen flachen Schuss nicht festhalten, Rheinsüd setzte unbedrängt nach und erzielte die Entscheidung. Danach brach das Team ein. Eine Spielerin stellte das Mitspielen komplett ein und schenkte unserem Gegner direkt noch ein Tor (55. Minute). Den Schlusspunkt setze ein weiterer Schuss, den unsere Torhüterin nicht festhalten konnte und bei dem wir den Nachschuss nicht verhinderten.
Das Ergebnis fällt mal wieder zu hoch aus. Für 50 Minuten hielten wir ordentlich mit und waren dicht an einem knappen Ergebnis, welches mit etwas Glück auch hätte anders aussehen können. Allerdings muss man sich dieses notwendige Glück auch erarbeiten. Mal von den letzten 10 Minuten abgesehen, haben wir eine gute kämpferische Leistung gezeigt, auf der man aufbauen kann.

Enriko Podehl
(Trainer U13 Juniorinnen ESV Olympia Köln)